Vereinsgeschichte

Zu verdanken ist diese Vereinsgründung dem ersten Pastor der Kirchengemeinde St. Marien Biene: Pastor Heinrich Schulte wirkte von 1923 bis 1937 in Biene. Ihm lagen die Interessen der Biener Jugend besonders am Herzen. Auf seine Initiative hin gründete sich – in einer Zeit, in der Fußball noch längst nicht allseits akzeptiert war – im Jahre 1931 die erste Sportgemeinschaft des Ortes.

Der neue Sportverein schloss sich der 1920 in Würzburg gegründeten kirchlichen Jugendorganisation „Deutsche Jugendkraft“ (DJK) an, die seinerzeit als Reichssportverband für Leibesübungen in katholischen Sportvereinen die größte Dachorganisation emsländischer Sportvereine war. Der neu gegründete Verein hieß DJK Biene. Ihm stand zunächst Gert Droste als erster Vorsitzender (1931-1937) vor. Gleichzeitig war er Betreuer und Schiedsrichter. Die meist jugendlichen Fußballer waren weitestgehend auf sich allein gestellt. Eltern hielten häufig Distanz. Einen geregelten Spielbetrieb – Klassen, Staffeln, Meisterschaften – gab es zunächst noch nicht, allenfalls Duelle mit Mannschaften aus Nachbarorten.

SV Holthausen Biene Historie

Die Gründermannschaft des Biener Sportvereins im Jahre 1931 Paul Kloppe, Adolph Vollmer, Alfons Wintering, Christian Mars-Jannink, Heinrich Wintering, Betreuer Gerhard Droste. Hermann Voß, Heinrich Meiners, Bernhard Kloppe, Torwart Franz Gerling, Hans Janning, Hans Keuter Den erforderlichen Sportplatz stellte Bauer Keuter zur Verfügung: Eine Wiese im „Schwatten Fenn“ an der Langen Straße war die erste sportliche Heimat des neuen Biener Vereins. Die jährliche Pacht betrug eine Kiste Zigarren. Sponsoring sah damals anders aus als heute: Anton Kloppe stiftete das Holz für die ersten Tore, Hermann Pieper leistete mit Tornetzen aus Draht Hilfestellung. Gegner des ersten Spiels der DJK Biene war übrigens eine Mannschaft namens FC Stern Holthausen.

Mannschaft „FC Stern Holthausen“ Nach diesen Anfängen nahm die DJK Biene in der Folgezeit am Punktspielbetrieb auf Kreisebene teil. Gegner waren Mannschaften z.B. aus Laxten, Darme, Brögbern, Lohne und Emsbüren.
Zweimal hintereinander konnte die Biener Mannschaft einen Meistertitel erringen. Besonders häufig tauchte Christian Jannink als Torschütze auf. Als Spielkleidung setzten sich schicke weiße Hemden mit DJK-Emblem und blaue Hosen durch. Die weißen Hemden waren multifunktional: Sie konnten gleichzeitig als Sonntagskleidung getragen werden. Eine Jacke verdeckte dann das DJK-Emblem. Aufbewahrungsort für den Spielball war die Bäckerei Wintering. Eifrige Fußballer sollen ihn häufig auch außerhalb der Spiel- und Trainingszeiten abgeholt haben, um heimlich „Sonderschichten“ zu schieben. Heimspiele wurden grundsätzlich am Sonntagnachmittag nach der Andacht ausgetragen. Zu einigen Auswärtsspielen musste die Andacht schon mal vorverlegt werden, da die „Anreise“ mit dem Fahrrad erfolgte und weitere Auswärtsfahrten eine pünktliche Abfahrt erforderten.

Die Biener Fußballer entwickelten den Plan, am Biener Busch einen neuen Sportplatz zu erstellen. So trafen sie sich häufig abends, um mit der Unterstützung Fußball begeisterter Bauern, die Pferdegespanne und Sturzkarren zur Verfügung stellten, ein neues Spielfeld zu schaffen. Bäume mussten gerodet werden, der Boden wurde geebnet, Sand und Grassoden wurden herangeschafft. Zum Umkleiden traf man sich bei der Gaststätte Kahle-Wessing.

Von dort zog man unter lautem Gesang gemeinsam mit dem Gegner zum neuen Sportplatz, der einen erheblichen Heimvorteil beinhaltete:Gästeteams hatten es auf dem für sie meist ungewohnten lockeren Emssand extrem schwer; die Punkte blieben häufig in Biene. Heimsiege waren die Regel. Nach hartem Kampf gingen die Mannschaften zum Lokal Kahle-Wessing (Foto alt/neu) zurück, um gemeinsam ein Gläschen zu trinken. Gaststätte Kahle-Wessing – neu Aufmarsch in Biene Auszug aus „Lingener Volksbote“ vom 02.06.1934 Fahrrad Reiter

Über 30 Jahre (bis Ende 1996) führte Maria Wessing die beliebte Gaststätte „Am Biener Busch“. Mitte der 30er Jahre wurde aus politischen Gründen die DJK (Foto rechts „Aufmarsch in Biene“) verboten; daher musste der Spielbetrieb
auch in Biene eingestellt werden. Einige Spieler schlossen sich daraufhin dem TUS Lingen an. Wiederaufnahme des Spielbetriebs 1946 Nach dem militärischen Zusammenbruch des Deutschen Reiches im Mai 1945 wurde alles Vereinsleben von der britischen Militärregierung kontrolliert. Sportvereine hatten es besonders schwer. Die Wiederbegründer mussten sich einer peinlichen politischen Überprüfung unterziehen, die erweisen sollte, ob sie demokratischen Ansprüchen genügen konnten, wie durch die folgenden zwei Dokumente zu ersehen ist.

Lingen, den 26. Juni 1946
Der Oberkreisdirektor
Kreissportbeauftragter

An
Herrn Kurt Vedder
in Biene
Betrifft: Gründung eines Sportvereins in der
Gemeinde Biene.
Bezug: Ihr Schreiben vom 5. Juni 1946

Zu o.a. Schreiben teile ich Ihnen folgendes mit: Eine Genehmigung des Vereins kann erst erfolgen, wenn ich im Besitze folgender Unterlagen bin:

  1. Namen des Vereinsvorstandes (1. Vorsitzender, Hauptsport- und Hauptjugendwart)
  2. Eine Aufstellung der Jugendgruppe nach anliegendem Muster.

Die Genehmigung wird grundsätzlich nur erteilt, wenn der Verein eine Jugendgruppe hat. Beiliegenden Antrag wollen Sie nach Ausfüllung an mich zurücksenden, damit ich diesen der Militärregierung zur Genehmigung vorlegen kann. Ich mache darauf aufmerksam, dass größter Wert auf einen guten Jugendleiter gelegt wird. Für die unter 1) Genannten werden bei Mil. Gov. Det. 802 politische Fragebogen angefordert, die Ihnen nach Erhalt zugehen. Eine Unterstützung kann Ihnen leider nicht gewährt werden, da z. Zt. noch keine Mittel zur Verfügung stehen. Fußbälle sind nicht erhältlich, Fußballschuhe von der Militärregierung für Oktober 1946 angekündigt. Wie ich in Erfahrung gebracht habe, hat der Torwart des TuS Lingen Camp, für Kartoffeln und Eier bei Biene gespielt. Ich mache darauf aufmerksam, dass nach Bestätigung des S.C. Biene solche Vorkommnisse nicht mehr geduldet werden und der Verein nach den Richtlinien des Fußballverbandes bestraft wird. Ich erwarte die baldige Rücksendung anliegender Fragebogen und wünsche dem S.C. Biene bei seiner Aufbauarbeit viel Erfolg.

Durch den Kreissportbeauftragten wurden die Initiatoren des Sportvereins aufgefordert zur Erteilung der Genehmigung des Vereins folgende Unterlagen vorzulegen:

  1. Name des Vereinsvorstandes (1. Vors., Hauptsport- und Hauptjugendwart)
  2. Eine Aufstellung der Jugendgruppe.

Aufgrund dieser Anforderung wurde am 11.08.1946 die nachstehend aufgeführte Vereinsmitgliederliste an die „Dienststelle politische Polizei“ in Lingen übersandt.


Biene, den 11.08.1946
An die Dienststelle
politische Polizei in Lingen/Ems
Meppener Straße 8
Betr.: telefonischer Anruf
vom 07.08.1946

Der Fußballklub Biene meldet nachstehende Vereinsmitglieder:

Vereinsvorstand:

  • Fedder, Kurt, 25.11.1915, Elektriker;
  • Gauger, Gerhard (Foto), 21.09.1919, Automechaniker;
  • Chrobock, Hans, 22.12.1922, Kaufmann;
  • Schulte, Hermann, 08.01.1927, Landwirt;

Vereinsmitglieder:

  • Wagner, Adolf, 19.10.1923, Mot. Schlosser;
  • Kreft, Georg, 14.12.1927, R.B. Gehilfe;
  • Klebisch, Siegfried, 31.03.1925, Autoschlosser;
  • Riek, Friedel, 25.06.1924, Büroangestellter;
  • Deeters, Hermann, 16.03.1923, Zimmermann;
  • Lüttel, Werner, 18.04.1928, Landwirt;
  • Kessens, Karl, 07.01.1928, Bäcker;
  • Hermann, Werner, 17.11.1924, Masch.Schlosser;
  • Kanne, Hermann, 21.11.1927, Buttermeier;
  • Borker, Hans, 25.09.1928, Kraftfahrer;
  • Keuters, Heinrich, 11.06.1928, Landwirt;
  • Wilbers, Hans, 18.06.1928, Maurer;
  • Wilke, Hermann, 21.03.1923; Maurer;
  • Oelsner, Erwin, 18.07.1927, Schmied;
  • Brümmer, Heinrich, 20.08.1914, Bäcker;
  • Münzebrock, Arnold, 01.12.1913, Konsumverwalter;
  • Fickers, Alfons, 07.01.1928, Autoschlosser;
  • Keuters, Bernhard, 10.02.1928, Kanalarbeiter;
  • Talle, Fritz, 26.06.1926, Landwirt;
  • Kulücke, Joseph, 10.07.1923, Landwirt;
  • Bretschendörfer, Sepp, 05.03.1922, Landwirt;

Jugendliche:

  • Kayser, Hubert, 25.07.1929, Masch.Schlosser;
  • Foppe, Paul, 12.03.1932, Schüler;
  • Wilke, Alfons, 15.03.1930; Tischler;
  • Dietrich, Gustav, 16.05.1930, Autoschlosser;
  • Fedder, Erwin, 26.11.1931, Gärtner;
  • Schulte, Wilh., 05.02.1931, Landwirt;
  • Wilke, Hans, 14.09.1931, Bäcker;
  • Keuters, Paul, 29.08.1930, Landwirt;
  • Fischer, Joseph, 25.06.1929, Landwirt;
  • Hörtemöller, Werner; 03.07.1931; Landwirt;
  • Otten, Bernhard, 11.08.1932, Molk. Lehrling;
  • Nass, Günther, 15.10.1929; Schlosser;
  • Rosken, Ludger, 23.10.1933; Schüler;
  • Lüttel, Franz, 30.10.1931; Schneiderlehrling;
  • Weichenhahn, Hubert, 12.03.1929, Schlosser;
  • Wilke, Heinrich, 18.07.1931, Maurer;
  • Bürgel, Klaus, 24.01.1932, Schüler;
  • Dietrich, Günter, 24.03.1933, Schüler;
  • Keuters, Georg, 02.01.1933, Schüler;

Als Vorsitzender des Sportvereins stellte sich Kurt Fedder zur Verfügung, der in der Folgezeit für die Weiterentwicklung des Vereins unter äußerst schwierigen Bedingungen sehr viel geleistet hat. Unterstützt wurde er besonders von Arnold Münzebrock, Gerd Gauger und Hermann Schulte.
Das erste Freundschaftsspiel gegen Groß Hesepe ging prompt mit 0:3 Toren verloren. Im zweiten Spiel klappte es schon wesentlich besser: Dalum wurde mit 9:3 Toren geschlagen, wobei Johannes Borker 3 Tore schoß. Die nächste Steigerung zeigte sich schon im Rückspiel in Biene gegen Groß Hesepe, das mit 7:1 Toren gewonnen wurde. Ein besonderer Höhepunkt in der damaligen Zeit (Mai 1947) stellten zwei Spiele gegen Mannschaften aus dem „Litauer Lager“ in Groß Hesepe dar, das durch die Biener Molkerei beliefert wurde. Durch diese Verbindung kam auch der Spielabschluss zustande:

Man fuhr mit dem Lastwagen der Molkerei, der auch später des öfteren zu Auswärtsspielen großzügigerweise zur Verfügung gestellt wurde, in das „Litauer Lager“. Zunächst erzielte die II. Mannschaft einen 3:0 Sieg in folgender Aufstellung: Hermann Schulte, Heinz Diepenthal, Alfons Wilke, Hubert Kayser, Hermann Deters, Hermann Kanneschludde, Fritz Talle, Alfons Fickers, Fred Bärwald, Hubert Bolk, Hans Hilbers.

Anschließend spielte dann die I.Mannschaft in folgender Aufstellung: Gerhard Gauger, Kurt Fedder, Werner Lüttel, Georg Kreft, Adolf Wagner, Hans Chrobock, Friedel Riek, Johannes Borker, Leon Gazda, Hubert Lüttel, Anton Heinen. Vor etwa 700 Zuschauern ging der SV Biene in der 65. Minute mit 1:0 in Führung. Kurze Zeit später löste ein Foulspiel von Georg Kreft einen Zuschauertumult aus. Schiedsrichter Arnold Münzebrock konnte schließlich nur unter Mithilfe des Lagerkommandanten die aufgebrachte Menge beruhigen. Hans Chrobock musste wegen einer Kopfverletzung im Krankenhaus behandelt werden, Kurt Fedder mimte den Schwerverletzten und Georg Kreft, der Verursacher des Fouls, suchte fluchtartig zu Fuß den Weg nach Biene zurück. Schließlich war man froh, mit dem Gott sei Dank nicht beschädigten Molkereifahrzeug den Heimweg antreten zu können. Abends fand sich die komplette Mannschaft wieder auf dem Tanzboden zusammen, um ihren Sieg zu feiern. Nachdem sich am 31. August 1946 der Bezirksfußball- Verband unter Leitung von Heinrich Schulz, Osnabrück, neu konstituiert hatte, liefen mit der Saison 1946/47 die Meisterschaftsspiele auf Kreis- und Bezirksebene wieder an. Der Kreis Lingen wurde daraufhin in zwei Gruppen eingeteilt.

Der Sportverein Biene begann mit den Punktspielen in der Gruppe A der II. Kreisklasse. Das erste Punktspiel fand am 13. Oktober 1946 gegen SC Spelle am Biener Busch statt. Bereits in der Spielserie 1948/49 wurde der SV Biene Kreismeister. In diesem Jahr spielten u. a. folgende Spieler in der I. Mannschaft: Gerhard Gauger, Kurt Fedder, Heinz Diepenthal, Friedel Riek, Hans Chrobock, Werner Lüttel, Hermann Schul- Die ersten Transportmittel Hans Chrobock Hermann Schulte 75 Jahre SV Holthausen-Biene 29te, Adolf Wagner, Alfons Fickers, Werner Hermann, Johannes Borker. Auf den Aufstieg verzichtete man wegen der Kosten für die dann anfallenden weiten Fahrten. In der folgenden Saison 1949/50 hatte man als Neuzugänge Stefan Spreen und Willi Flaschke zu verzeichnen.

Der SV Biene stellte erneut den Kreismeister und stieg diesmal in die 1. Kreisklasse auf. Kurzfristig wurde ein Trainer aus Nordhorn verpflichtet, dem nach einem Vierteljahr gekündigt wurde, weil der Verein ihn nicht bezahlen konnte. Besonders interessante Kämpfe, die auch viele Zuschauer anzogen, gab es in den folgenden Jahren u. a. gegen die Mannschaften aus Lohne, Schapen Beesten und Lünne. Konditionsschwierigkeiten kannte man in dieser Zeit nicht, da man ständig im losen Biener Sand spielte.
In den folgenden Jahren spielte die I. Mannschaft des SV Biene in der I. Kreisklasse mit wechselndem Erfolg. Wenn auch die I. Mannschaft in den Punktspielen nicht so erfolgreich war, so wurden doch bei Pokalturnieren viele Pokale errungen. Die Kameradschaft unter den Spielern war besonders gut. Man verlor nie den Humor, denn wenn kein Pokal errungen wurde, schnitt man zur Feier des Tages einigen Spielern die Schlipse ab, die dann über längere Zeit im Vereinslokal öffentlich ausgehängt wurden.1954 „Bozsik, immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn hat den Ball – verloren diesmal, gegen Schäfer. Schäfer nach innen geflankt. Kopfball – abgewehrt. Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen … Rahn schießt – Tooooor! Tooooor! Tooooor!“ „Aus! Aus! Aus! – Aus! – Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister! Schlägt Ungarn mit 3 zu 2.“
Der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft von 1954 in der Schweiz – das „Wunder von Bern“ – ist wohl der herausragendeste Erfolg einer deutschen Fußballnationalmannschaft, der je bei einem Turnier errungen wurde. Die WM 1954 ist zum Mythos, zur Legende, geworden. Der unerwartete Sieg bei der Weltmeisterschaft sorgte in der jungen Bundesrepublik für eine enorme Aufbruchstimmung und gilt auch heute noch als das bedeutendste Sportereignis der deutschen Geschichte.

Viele halten den Titelgewinn für die „eigentliche“ Geburtsstunde Nachkriegsdeutschlands und Auslöser des Wirtschaftswunders. Der Titelgewinn sorgte auch in unserem Ortsteil für Fußballbegeisterung. Knapp 50 Jahre später verfilmte der Regisseur Sönke Wortmann die Geschichte um den Gewinn der Weltmeisterschaft unter dem Titel „Das Wunder von Bern“ (Deutschland 2003).

„Das Wunder von Bern“ mit Henrik Bemboom

In dem Erfolgsfilm spielt ein Biener Junge den legendären Ferenc Puskás 

Die Story (geschildert von Henrik Bemboom): Im Training beim 1. FC Köln taucht plötzlich ein Kameramann auf, der auffällig oft und nahe seine Kamera auf mich richtet. Nach dem Training stellt sich der Mann als Assistent von Erfolgsregisseur Sönke Wortmann vor, der einen Film über die Fußballweltmeisterschaft 1954 drehen wolle. Für die Rolle des Ferenc Puskás habe er mich ausgewählt. 24 Stunden später wird der Deal zwischen Sönke Wortmann und mir ohne ein Casting perfekt gemacht. Entscheidend, dass die Wahl ausgerechnet auf mich fiel, waren wohl bei mir vorhandene Ähnlichkeiten und Eigenschaften, die charakteristisch für Puskás gewesen sind: muskulöse, gedrungene Statur, auffällige Spielweise als Linksfuß. Den Rest besorgte später das Schminkteam, das mich auf älter trimmte. Die Dreharbeiten finden im Köln- Bonner-Raum statt. Mit Hilfe eines Videos von Archivaufnahmen muss ich mir Spielszenen einprägen, die bis zur Automatisierung geübt werden. Einige Szenen müssen bis zu dreißig Mal wiederholt werden. Die Szene zum 1:0 für Ungarn, das Puskás erzielt, ist z.B. auch gar nicht so einfach, da zuvor ein Ungar aus 20 Metern Entfernung genau den Hintern eines deutschen Abwehrspielers trifft, von wo der Ball Puskás vor die Füße fällt. Um das Regenwetter vom Finaltag 1954 nachzustellen, wird vor jeder Szene mit dem Gartenschlauch gespritzt. Die Zuschauerkulisse wird durch Computeranimationen dargestellt. Ein voller Drehtag dauert 12 Stunden und findet unter fachlicher Beratung von Horst Eckel, einem der noch lebenden Spieler aus der WM-Elf 1954, statt. Die Filmcrew, ca. 150 Personen, wird in den Drehpausen in einer Zeltstadt beköstigt und geschminkt. PS: Der Film wurde ein Erfolg und erreichte ein Millionen-Publikum. Bereits vier Wochen nach der Premiere haben mehr als 2,5 Millionen Menschen das „Wunder von Bern“ im Kino gesehen. Der Film soll anlässlich der 2006 in Deutschland stattfindenden Fußball-WM auch im deutschen Fernsehen gezeigt werden.Jahre SV Holthausen-Biene

ÜBRIGENS: Henrik Bemboom ist auch im wahren Leben ein außerordentlicher Fußballer. Bereits bei den Minikickern mit 5 Jahren wurde sein Talent von Michael Welling und Stefan Kotte erkannt und gefördert. Ab der C-Jugend erfolgte der Wechsel zum TUS Lingen. Er wurde mehrfach in Jugend-Auswahlmannschaften des Niedersächsischen Fußballverbandes berufen bis hin zur U-19 Auswahl. Im Seniorenbereich spielte er während seines Studiums an der Sporthochschule Köln bei den Amateuren des 1. FC Köln und schaffte den Aufstieg in die Regionalliga. In den letzten Jahren spielte er für SF Lotte (Oberliga Westfalen) und Schüttorf 09 (Niedersachsenliga). Zusammenschluß zum SV Holthausen/Biene e.V. (31.07.1958)

In der Generalversammlung des Sportverein Biene am 31. Juli 1958 im Saal Grove, Holthausen, wurde die Namensänderung, der Zusammenschluss des Sportverein Biene mit Holthausen zum SV Holthausen/Biene und die Eintragung in das Registergericht beim Amtsgericht Lingen beschlossen.

Anwesend waren laut Anwesenheitsliste 67 Mitglieder.
In den Vorstand wurden gewählt:
Weiterhin wurden gewählt:
II. Vorsitzender: Theo Silies, Holthausen
II. Kassierer: Paul Herbers, Holthausen
Sportwart I. Mannschaft: Alfons Wintering, Biene
Sportwart II. Mannschaft: Alfons Hermeling, Holthausen
Jugendwart: Manfred Scholz, Biene
Schülerwart: Hubert Vollmer, Biene
Obmann: Hans Chrobock, Biene
Gerätewart: Hubert Wessing, Biene
Beitragssammler: Hermann Keuters, Biene
Heinrich Kotte, Biene
Alfons Fickers, Holthausen
Paul Kues, Holthausen

In einer außerordentlichen Generalversammlung am 18. Dezember 1958 wurde die Satzung in zwei Punkten ergänzt. Es wurde neu hinzugenommen, dass der Verein ins Vereinsregister aufgenommen werden sollte; gleichzeitig wurde festgelegt, dass der geschäftsführende Vorstand aus dem I. Vorsitzenden, dem Kassenwart und dem Schriftführer besteht.
I. Vorsitzender Clemens Vollmer, Biene
Kassierer Bernhard Schulte, Holthausen
Schriftführer Alfons Surmann, Biene

kopiert aus der 75-Jahr Festschrift des SV Holthausen/Biene